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Praktisch-methodisches Projekt/PMP-Prüfung
Allgemeines und Ablauf
Mit dem praktisch-methodischen Projekt - kurz PMP-Prüfung - weist der/die Studierende nach, ob er/sie die im Laufe des Studiums erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten im Rahmen eines Themas praktisch und methodisch anwenden und den Umsetzungsprozess dokumentieren kann.
Bei den Qualifizierungszielen geht es darum, theoretisches, technisches und handwerkliches Wissen und Können zu vernetzen sowie eine Aufgabe in einem festgelegten Zeitraum eigenständig praktisch und methodisch zu erarbeiten, zu präsentieren bzw. zu inszenieren und den Findungs- und Gestaltungsprozess schriftlich zu reflektieren.
Zu den Inhalten gehören Textilien und Kleidung aus technischer, methodischer und gestalterischer Perspektive, außerdem Präsentations-, Ausstellungs- und Inszenierungsmöglichkeiten von Textilien und Kleidung sowie Methoden der Ideenfindung und Problemformulierung.
Angebotsturnus
Jedes Semester.
Voraussetzungen
Zur Anmeldung für die PMP-Prüfung müssen mehrere Module abgeschlossen sein und nachgewiesen werden. Die formalen Vorgaben für die Dokumentation finden sich auf der Homepage des Fachgebietes im Merkblatt "Formale Anforderungen zu Prüfungsleistungen" unter Downloads.
Zur Vorbereitung auf die PMP-Prüfung findet ein Pflichtseminar statt, das in der Regel im sechsten Semester besucht wird. Dieses PMP-Seminar dient zur Ideenfindung und -entwicklung, zum Austausch und zur Planung der Prüfung. Die Prüfung selbst findet am Ende des PMP-Seminars in einem festgelegten Prüfungszeitraum und zu einem Präsentationsdatum statt.
Zur Unterstützung bietet das Fachgebiet ein PMP-Kolloquium auf freiwilliger Basis an.
Die Formulare für die Modulbescheinigungen finden sich unter Downloads.
Weitere Informationen erteilt: Christine Löbbers.
Ein Beispiel für die PMP-Prüfung ist das praktisch-methodische Projekt der Textilstudierenden Anja Leshoff. Unter dem Titel "So wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus" hat sich Anja Leshoff mit der Frage auseinandergesetzt, ob sich Streetart auf einen textilen Bildträger transformieren läßt:
"Braucht Streetart eine kalte Wand oder lässt sich die Intention des Künstlers/der Künstlerin auf einem vollkommen gegensätzlichen Bildträger - einem Mantel - erzielen. Bei der Transkription von Stein auf Textil sollen Bildaussage und Bildsprache beibehalten, verschiedene Elemente in ihrer Technik aber auf das neue Trägermaterial angepasst werden. In meinem Praktisch-Methodischen-Projekt mit Prüfung habe ich mich zuerst mit der Streetart-Malerei auseinandergesetzt und im experimentellen Umgang mit verschiedenen Stilmitteln (Sprühfarbe, Dripsticks, Schablonen, etc.) ein eigenes Bildmotiv auf einer Hauswand (ca. 5 x 3 Meter) umgesetzt. Um die charakteristischen Merkmale von Streetart-Malerei besser nachvollziehen zu können, wendete ich viele dieser Merkmale ins Gegenteil. Aus hartem, kaltem, unbeweglichem und distanziertem Stein und Beton wurde ein weicher, warmer und beweglicher Mantel, der seinen Träger/seine Trägerin umschließt. Auf dieses textile Material wurde die bildnerische Umsetzung zu 'So wie man in den Wand hinein ruft, so schallt es hinaus' großflächig übertragen. Wichtig war eine Anpassung der Technik an das neue Material und die Erhaltung von Bildelementen. Unter Einbezug verschiedener textiler Techniken (Sticken, Nähen, etc.) und Materialien (Samt, Spitze, Sweat, Strick, Gewebe, etc.) behielt ich die Flexibilität als wichtiges Merkmal des Mantels bei und inszenierte diesen an unterschiedlichen Orten. Dabei beobachtete ich, ob die Wirkung des Mantels auf die Betrachtenden vergleichbar zur Wirkung der Hauswand ist." Anja Leshoff.
Portfolio "Streetart-Mantel", PMP-Prüfung Anja Leshoff.
Fotos: Anja Leshoff
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